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24. und 25. Mai 2018 | Spürtechniken. Von der Wahrnehmung der Natur zur Natur als Medium – Tagung Der Begriff der Natur wurde und wird disziplinübergreifend neu diskutiert, kritisiert und stellenweise abgeschafft. „Nach der Natur“ hieß 2010 ein Essay von Ursula Heise, der die Frage des Artensterbens in einem wissenschaftlichen, politischen und kulturellen Zusammenhang diskutierte; in „Ökologie ohne Natur: Eine neue Sicht der Umwelt“ argumentiert Timothy Morton, dass unser Bild von der Natur einen angemesseneren Umgang mit unserer Umwelt verhindert; dem gegenüber steht eine Bewegung, die versucht, Natur als das Elementare wieder einzufangen, für die beispielhaft John Durham Peters stehen mag, der 2015 eine Philosophie der elementaren Medien entwarf, in der er Natur als Medium fasst. Die Tagung vereint Beiträge zu Wahrnehmungsfragen im weiten Rahmen der Möglichkeiten und Fallstricke einer gegenwärtigen Naturästhetik. Die Beiträge kommen aus den Geisteswissenschaften und der freien Kunst. Die Themen werden die Medialität der Natur in Wissenschaft und Kunst anhand von Beispielen, und auch im Rückbezug auf die Geschichte ausloten. Die Beitragenden fragen z.B., was sensorisch überwachte Umwelten über das Potential medialer Spürtechniken jenseits Natur-Kultur-Dichotomien aussagen; wie sich Menschen, die in die Natur gehen, gleichzeitig mit High-Tech gegen diese abschirmen; welche Einfühlungstechniken in Pflanzen uns empfindsam werden lassen für unsichtbare und komplexe Prozesse wie den Klimawandel, aber auch unter welchen medialen Bedingungen Pflanzen selbst in der aktuellen Forschung als sensitiv erscheinen; welche visuellen Wahrnehmungen ermöglichen wiederum global-sphärische Spürdispositive, die über remote-sensing den Zustand der Natur beobachten? Übergeordnet werden wir diskutieren, ob der Begriff der Atmosphäre, zugleich meteorologisch und ästhetisch gedacht, dazu dienen kann, das Natürliche nicht als Gegenüberstehendes, sondern als das uns Umgebende und uns Durchdringende in einer responsiven Weise neu zu fassen? Sind Phänomene wie Solastalgia ein Symptom wiederaufkommender Sehnsucht nach verlorener Ganzheit, oder zeichnet sich hier eine empfundene Hilflosigkeit gegenüber Klimawandel, Artensterben, Luftverschmutzung ab, die die Notwendigkeit neuer Wissens- und Handlungsweisen aufzeigt? Was ist die Gegenwart sinnlich-leiblichen Spürens und Erkennens? Neben den üblichen Vortragsformaten wird es auf der Tagung auch alternative Formate und viel Raum für Diskussionen geben. Auf diese Weise erhoffen wir uns einen intensiven Austausch zu all diesen Fragen. Am Samstag findet im Anschluss an die Tagung die Gründung der AG Eco Media: Medien der Natur von 9:30-13:00 statt. Teilnahme: Da der Platz im ZeM begrenzt ist, bitten wir alle, die an der Tagung teilnehmen möchte, sich unter medienoekologie@uni-potsdam verbindlich anzumelden. Uns wäre es am liebsten, wenn alle Teilnehmer die ganze Tagung bleiben. Auf alle Fälle bitten wir vom Besuch von einzelnen Vorträgen abzusehen. Das Programm zum download finden Sie links. Organisatorinnen Desiree Förster (Universität Potsdam) Birgit Schneider (Universität Potsdam) Evi Zemanek (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) Mit Beiträgen von: Urs Büttner, Ludwig Fischer, Verena Friedrich, Naomi Gramlich, Christiane Heibach, Rüdiger John, Verena Kuni, Maximilian Linsenmeier, Verena Meis, Thomas Metten, Agnes Meyer-Brandis, Myriel Milicevic, Maria Morata, Martin Siegler, Yvonne Volkart. Außerdem findet im Rahmen des Programms statt: 1. ZeM Spring-Lecture: N. Katherine Hayles: "Are Sensing Technologies Cognitive? Making the Case" Ort: Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM), Hermann-Elflein-Str.18, 14467 Potsdam Zeit: 24. bis 25. Mai 2018 (Donnerstag: 9:30-20 Uhr, Freitag 9:30-20:00) Europäische Medienwissenschaft, Universität Potsdam in Kooperation mit der Medienkulturwissenschaft, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg | ||
21.06. und 22.06.2018 | Versatile Camcorders: Looking at the GoPro-Movement Internationaler Workshop 21.-22.06. 2018 im ZeM (Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften) Organisiert von Winfried Gerling und Florian Krautkrämer. The GoPro is a so-called “action camcorder”, a small, easy-to-use and particularly robust camera which allows making video recordings under water or during a parachute jump and other situations that are difficult to shoot. It was first launched as an analog photo camera for surfers in 2004. The objective of this new culture is inscribed in its brand “Go-Professional”: alleged professionalization of image production under extraordinary conditions. With the GoPro as the “world’s most versatile camera”, as said in the advertising text, the gesture of this promoted mobility is transferred to the actions of the camera operator and the possibility of linking the camera to various moving objects and subjects. A genre of daring (existential) images emerges. For example images of the falling (skydivers, base jumpers and wingsuit fliers) and the fallen (when helmet cameras of militants record combat situations) as well as images of situations beyond control (animals hijacking the camera). Even more as in images shot with a hand camera perspectives become shaky; they flip vertical or horizontal, with the filmmakers’ bodies in the center. GoPro not only introduced a new camera segment but also changed the way of amateur filmmaking. This cannot be reduced solely to technical means, but rather to assertive brand communication. Topics that are to be discussed at the conference from the perspective of this still relatively new device include: the transformation of amateur filmmaking and its correlating visual worlds; the gesture of venturous action and increased risk-taking; the impact on (citizen) journalism; aspects of the the circulation of images in social networks; new gestures such as selfies as well as the effects of the device on the body; surveillance (when the GoPro is mounted on drones) as well as recording the unexpected or the unintended. The workshop will be held in English and German. Donnerstag 21.06.2018 10:00-11:00 Einführung Winfried Gerling and Florian Krautkrämer, Fachhochschule Potsdam/Hochschule Luzern Kaffepause 11:15-13:15 Going Beyond the Human Perspective: GoPro Cameras as Subversive Image-Making Devices Philippe Bédard, Université de Montréal Filming Animals: Portable Media and Non-Human Media Practices Marek Jancovic, Johannes Gutenberg-Universität, Mainz Mittagspause 15:00 -17:00 Vision Machines and the Body in Conflict Svea Bräunert, University of Cincinnati Neues Sehen. Die Multiperspektivität des GoPro-Cyborgs Fabian Goppelsröder, Freie Universität Berlin Kaffepause 17:30-18:30 Mit der GoPro in den Heiligen Krieg Simon Menner, Berlin Freitag 22.06.2018 9:30-11:30 Watching ›a Skyscraper on its Side‹ From the Sky. Horizontale Macht aus vertikaler Perspektive und Ästhetiken der Konstruktion und Destruktion Tobias Conradi, ZeM Brandenburg Sehen lassen. Spekulationen zur Technisierung des Blicks Jan Distelmeyer, Fachhochschule Potsdam Kaffepause 12:00-14:00 Driftung und Wirbalisierung: ambulatorische fun-und-thrill-Techniken medio-as-sociativer GoPro-Aufzeichnungsekstasen Matthias Thiele, TU Dortmund Der Sumpf film(t). Bewegtes Bild und Umweltlichkeit in ‘Swamp’ (Nancy Holt/Robert Smithson) Julian Jochmaring, ZeM Mittagspause 15:30-17:30 Nicht alle Fische haben Augen. Vom Untergehen und Auftauchen Nanna Heidenreich, Internationale Filmschule Köln Wie GoPro den Weltraum bewohnbar macht Anne Quirynen, Fachhochschule Potsdam Abschluss | ||
05.12.2018 | Workshop "Von der Logik des Sinns zum Affekt-Einsatz der Politik: Nonsensing und Film-Wahrnehmung als maintenances" mit Drehli Robnik im ZeM Drehli Robnik ist Theoretiker in Sachen Film & Politik, Nebenerwerbsessayist, Gelegenheitskritiker, musikbasierter Teilzeit-Edutainer. "Lebt" in Wien-Erdberg. Arbeiten zur Wahrnehmung politischer und sozialer Machtverhältnisse/Subjektivierungen in öffentlichen Inszenierungen (insbes. Film/Kino, Popmusik, Public History). https://independent.academia.edu/DrehliRobnik Zeit: 05.12.2018 Ort: ZeM-Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften Hermann-Elflein-Str. 18, 14467 Potsdam | ||