Studiengangsbeschreibung Bachelor und Master Europäische Medienwissenschaft
 
 
Ein Fach, zwei Hochschulen
Der im Jahr 2000 gegründete Studiengang Europäische Medienwissenschaft ist ein Kooperationsstudiengang der Universität Potsdam (Institut für Künste und Medien) und der Fachhochschule Potsdam (Fachbereich Design). Die Universität Potsdam und die Fachhochschule Potsdam betreiben den konsekutiven Studiengang sowohl auf der Bachelor- als auch auf der Master-Ebene gemeinsam und gleichberechtigt. Immatrikuliert sind die Studierenden an der Universität Potsdam.

Im Hinblick auf einen internationalen Kultur-, Medien- und Rechtsraum werden im Studiengang sowohl theoretische Kenntnisse als auch gestalterisch-konzeptionelle Fertigkeiten im Umgang mit Medien, Märkten, Kulturen und Künsten vermittelt. Dazu gehört insbesondere die Auseinandersetzung mit den kulturhistorischen Hintergründen und Bedingungen, welche die Europäische Medienwissenschaft als kulturwissenschaftliches und zugleich praxisorientiertes Fach auszeichnet.

Die Überwindung ehemaliger Grenzen, die konzeptuell in der hochschulübergreifenden Kooperation zum Ausdruck kommt, spiegelt sich im Studiengangstitel „Europäische Medienwissenschaft“ und in der Beschäftigung mit Europa als Idee, historischem Bezugspunkt und internationalem Raum. Dieser Bezug kommt im Bachelorstudiengang insbesondere durch die intensive Auseinandersetzung mit der europäischen Kulturgeschichte sowie mit dem europäischen Medienrecht zum Tragen. Darauf aufbauend ist der Master in besonderer Weise auf internationale Perspektiven der aktuellen Forschung ausgerichtet. Im Sinne der europäischen Idee länderübergreifender Verbindungen ist die Europäische Medienwissenschaft grenzüberschreitend ausgerichtet und in ihrer internationalen Perspektive nicht auf Europa begrenzt. Im Bewusstsein, dass Europa sich im Austausch, in Wechselwirkung und auch in Konflikten mit anderen Regionen konstituiert, überschreitet die Europäische Medienwissenschaft territoriale und kulturelle Begrenzungen, verfolgt medienwissenschaftliche Fragestellungen dies- und jenseits europäischer Traditionen und ermöglicht so eine kritische Auseinandersetzung mit europäischer Geschichte und Gegenwart.

Weil Medien mit neuen Technologien und sich verändernden kulturellen Praktiken stetig an Bedeutung gewinnen, geht der Studiengang von einem weit gefassten Medienbegriff aus. Er umfasst alle Arten medialer Techniken und Praktiken und damit ein Feld, das z. B. Literatur, Fotografie, Film, Radio, Fernsehen, Computerspiele und weitere Formen digitaler Medien ebenso umfasst wie auch Grundmedien wie Schrift, Bild, Zeichen und Sound. Eine Theorie der Medien fragt dabei ebenfalls – und im Rückgriff auf interdisziplinäre Forschungen – nach den Merkmalen von Medialität im Allgemeinen.

Die enge Zusammenarbeit zweier unterschiedlicher Hochschultypen ermöglicht die Zusammenführung von theoretischem, ästhetischem sowie kulturhistorischem Wissen mit praktischer medialer Gestaltung und Medienkonzeption in einem Studium, in das auch unterschiedliche Wissens- und Lehrkulturen einfließen. Daraus resultiert ein innovativer Studiengang mit einem hohen Projektanteil, der den Anforderungen der heutigen Arbeits- und Erfahrungswelt gewachsen ist.

Diese Form der Kooperation von Universität und Fachhochschule ist in Deutschland einmalig. Sie geht von einer grundsätzlichen Verzahnung von Theorie und Praxis aus, die auf ihre Wechselwirkungen hin untersucht werden. So wie jede Form medialer Praktiken implizite oder explizite theoretische Annahmen realisiert, so realisiert sich auch jede Form von Theorie als eine bestimmte Praxis. In diesem Sinne widmet sich die Europäische Medienwissenschaft sowohl der Praxis in der Theorie als auch der Theorie in der Praxis.

Das Studium der Europäischen Medienwissenschaft besteht aus einem dreijährigen Bachelorstudiengang und einem zweijährigen Masterstudiengang. Erworben werden die Abschlüsse des Bachelor of Arts (B.A.) und des Master of Arts (M.A.). Die Einschreibung findet jeweils zum Wintersemester statt. Die Anzahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt.