Gefahr oder Risiko. Zur Geschichte von Kalkül und Einbildungskraft
 

 
14.-17.09.2016 | Tagung: Gefahr oder Risiko. Zur Geschichte von Kalkül und Einbildungskraft

Mit der „Geschichte von Kalkül und Einbildungskraft“ befasst sich eine Tagung in der Wissenschaftsetage im Bildungsforum Potsdam. Die internationalen Expertinnen und Experten haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Verhältnis von Risiko und Gefahr zu bestimmen: von der Kulturgeschichte der Autounfälle über Romane und Bilder bis hin zur Kulinarik.
Die medien- und kulturwissenschaftliche Konferenz ist eine Kooperation der Universität Potsdam (Prof. Dr. Heiko Christians) und der Universität Luxemburg (Prof. Dr. Georg Mein).

Zeit:
14.-17.09.2016
Ort: Wissenschaftsetage im Bildungsforum, Am Kanal 47, 14467 Potsdam
 
   
Workshop 'Politiken des Interface' der AG Interfaces (GfM)
 
 
Computerinterfaces, insbesondere User-Interfaces, die seit ihrer Kommerzialisierung in den 1980er-Jahren aus dem alltäglichen Mediengebrauch nicht mehr wegzudenken sind, werfen im Zuge ihrer Veralltäglichung zunehmend Fragen nach ihrer Transparenz bzw. Opazität und Prozessualität auf. Während einerseits ‚benutzerfreundliche’ Intuitivität im Interface-Design angestrebt wird, bleiben etliche Operationsweisen von Computern, – wie z.B. Prozesse des ‚Trackings’ und Formen des Datenaustauschs – für den/die Nutzer_in weitestgehend im Verborgenen. Die Frage nach dem Interface als ermöglichender medialer Struktur ist längst zur Frage nach den Begrenzungen geworden, die Interfaces ihren Nutzer_innen sichtbar oder unsichtbar setzen und welche das Umgehen mit Computern in vielfacher Hinsicht vorstrukturieren.

Der AG-Workshop setzt sich mit der Frage auseinander, welche Machtkonstellationen und Politiken des Interface in den verschiedensten computerbasierten Anwendungskontexten wirksam sind und welche Möglichkeiten und Ansatzpunkte der Kritik sich ergeben. So lassen sich beispielsweise normierende Tendenzen in der Geschichte des User Interface Design, der Geschichte des Personal Computing, als auch in der Hardware- und Softwaregeschichte ausmachen. Dabei stellt sich die Frage, von welchem Standpunkt aus Kritik möglich und fruchtbar ist und welche Vorzüge eine medienwissenschaftliche Vorgehensweise bietet. Einerseits lässt sich dazu auf etablierte, aber nach wie vor theoretisch fruchtbare Begriffe wie Dispositiv, Ideologie oder Kontrolle zurückkommen. Andererseits gilt es, neue theoretische und empirische Ansätze zu erproben, die dazu beitragen können, Interfaces als politische Konstellationen und Prozesse zu konturieren.

Das Konzept des Workshops sieht Impulsvorträge mit längeren Diskussionszeiten vor und soll eher den Charakter eines offenen Arbeitstreffens anstatt einer Tagung haben.

Veranstaltungsort: 
ZeM (Brandenburgisches Zentrum für Medienwissenschaften)
Friedrich-Ebert-Straße 4
14467 Potsdam

Veranstalter: 
AG Interfaces in Kooperation mit dem ZeM; Organisation: Jan Distelmeyer, Timo Kaerlein, Sabine Wirth