Acid is an accident. Eine medienwissenschaftliche Betrachtung von Momenten der Zweckentfremdung in der Geschichte der elektronischen Musik
 

 
Erik Veenstra

Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians / Dr. Kai Knörr

Die Arbeit handelt von Zweckentfremdungen in der Geschichte der Populärmusik, deren Analyse der Erläuterung von Texten über die Aneignung technischer Mittel gegenübergestellt wird. Besprochen werden die Entstehung des Acid-Sounds, die Geschichte des Vocoders und das DJing mit Vinylschallplatten. Theoretische Bezugspunkte sind u.a. Texte von Kittler, Eshun, Schlaudt und Virilio sowie Aufsätze aus einem Sammelband zur Zweckentfremdung. Ausgehend von Kittlers Thesen wird die Verbindung von Krieg und Populärmusik beleuchtet; zudem werden zuvor wiedergegebene Thesen einer kritischen Reflexion unterzogen. Abschließend werden Möglichkeitsräume für Zweckentfremdung in digitalen Musikmachumgebungen aufgezeigt. Der Text schließt mit der These, dass Zweckentfremdungen nicht zwangsläufig kreativen Fortschritt bedeuten, aber unter bestimmten Bedingungen kreative Prozesse begünstigen können. Eine progressive Medienwissenschaft sollte sich subversiven Herangehensweisen an technische Umgebungen widmen.
 
 
   
Anti-asiatischer Rassismus in Medien – Ein Glossar
 

 
Hannah Wiesner

Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians / M.A. Alexander Schindler

Mein Bachelorprojekt ist ein Glossar, welches sich mit anti-asiatischem Rassismus in Medien befasst. Darin analysiere ich, wie anti-asiatischer Rassismus vor allem in Massenmedien reproduziert wird, z. B. der Presse, dem Fernsehen, Radio, Büchern und Filmen. Das Glossar bietet eine systematische Analyse, indem es Begriffe in Kategorien wie „Mediale Darstellung historischer Ereignisse“, „Rassistische Vorurteile in Medien“, „Rassistische Darstellungspraktiken in Medien“ und „Stereotypisierung in Medien“ unterteilt. Durch Definitionen und Zusammenhänge zwischen den Begriffen soll ein umfassenderes Verständnis geschaffen werden. Ziel ist es, Personen anzusprechen, die sich erstmals mit dieser Thematik beschäftigen oder ihr Wissen darüber vertiefen möchten. Das Glossar soll als Nachschlagewerk und Lehrmittel einen Beitrag dazu leisten, Bewusstsein für anti-asiatischen Rassismus in Medien zu schaffen und Diskussionen darüber zu fördern.
 
   
Atmosphäre und Umgebungen als Untersuchungsgegenstand in der Medienwissenschaft.
 

 
Eka Khutsishvili

Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians / Dr. Susanne Müller

This bachelor's thesis aims to bring the atmosphere as a carrier of environmental aesthetics into the analytical focus of media studies. The process, dependence, and interaction of these fields will be described. The resulting question of how atmospheres and media interact is to be explored. With the help of the handbook of media studies, it will be verified, whether the term atmosphere exists in the collection of terms or whether it should be integrated into the collection.
Initially, a connection between the terms atmosphere and medium will be defined. Further, the question will be evaluated whether the intermediate state of atmosphere identifies it as a medium or whether it is precisely for this reason that it represents an important subject for media studies. To explore this question the writings of Gernot Böhme, Hermann Schmitz, Peter Sloterdijk and the “Handbuch der Medienwissenschaft” (Engl.: “Handbook of Media Studies”) will be examined.
 
   
Berlin. Street. Art. Kunst, die niemand besitzen kann? Ein experimenteller Dokumentarfilm von Felina Czycykowski
 

 
Felina Czycykowski

Betreuung: Prof. Anne Quirynen / Dr. Katrin von Kap-herr

Street Art, geprägt durch ihren rebellischen Charakter hat einen internationalen Hype ausgelöst und Städte durch Künstler:innen in Freiluftgalerien verwandelt. Für Betrachter:innen ist der Eintritt frei. Jedoch ist diese offene Kunstform, die für die Öffentlichkeit geschaffen wurde, zunehmend gefährdet. Ein wachsender Trend zur Privatisierung führt dazu, dass immer mehr Menschen versuchen Street Art allein zu genießen. Die vorliegende schriftliche Ausarbeitung begleitet den experimentellen Dokumentarfilm „Berlin. Street. Art. – Kunst, die niemand besitzen kann?“. Sie geht dabei detailliert auf die einzelnen Kapitel des Filmes ein, um die Intention hinter der experimentellen Herangehensweise zu erläutern. Dabei werden sowohl die künstlerischen Aspekte als auch die soziokulturelle Bedeutung von Street Art in urbanen Räumen behandelt. Zudem reflektiert die Ausarbeitung die Transformation der Fragestellung „Kunst, die niemand besitzen kann?“ zu „Kunst, die man besitzen kann.“
 
   
Das einmalige Bild. Analoge und digitale Fotografie unter den Bedingungen der Retro-Nostalgie
 

 
Josephine Kurth

Betreuung: Dr. Kai Knörr / Prof. Winfried Gerling

Diese Bachelorarbeit untersucht das Phänomen der „analogen Nostalgie“ im Kontext der Fotografie, insbesondere den Rückgriff auf analoge Technologien und Ästhetiken in einer zunehmend digitalen Medienkultur. Basierend auf Laura Marks‘ Konzept der „analog nostalgia“, wird die Motivation hinter der wachsenden Nachfrage nach analoger Fotografie erforscht, insbesondere in der zeitgenössischen künstlerischen Praxis. Dabei wird die These geprüft, dass diese Tendenz durch eine nostalgische Sehnsucht nach vordigitalen Zeiten angetrieben wird. Die Arbeit analysiert dahingehend wie der Nostalgie-Begriff und dessen mediale Ausprägungen, die Einmaligkeit des Polaroids und die spezifische Materialität analoger Bilder in einem Zusammenhang stehen. Durch die Untersuchung von Künstler*innen wie Barbara Klemm und Jeremy Kost, sowie der Lomografie und einigen Beispielen aus der Werbung, wird geschaut wie die Wahrnehmung analoger Medien heutzutage zu ihrer Verwendung in Zeiten der Digitalisierung führt.
 
   
Der Tod ist nicht das Ende. Rechtliche und gesellschaftliche Implikationen des digitalen Nachlebens.
 

 
Anika Faber

Betreuung: Prof. Dr. Nico Heise / Dr. Susanne Müller

Diese Arbeit untersucht die Bedeutung des digitalen Nachlebens im Kontext moderner Kommunikationstechnologien. Zentral steht die Frage, wie sich die digitale Präsenz Verstorbener auf eine digitalisierte Gesellschaft auswirken kann.
Es wird ein umfassendes Bild der Digital-Afterlife-Industrie gezeichnet, die in Death- Tech und Grief-Tech unterteilt wird. Dazu gehören Dienstleistungen zur Verwaltung des digitalen Nachlasses sowie Angebote, die sich auf eine anhaltende digitale Präsenz nach dem Tod beziehen. Diese Anwendungen haben gesellschaftliche und rechtliche Implikationen, beeinflussen die Trauer- und Erinnerungskultur und stellen Nutzer*innen sowie Hinterbliebene vor verschiedene ethische und moralische Fragen. Auch rechtliche Aspekte wie Erbrecht, Datenschutz und vertragliche Nutzungsbedingungen spielen in Bezug auf das digitale Nachleben eine Rolle. Neue Technologien wie Virtual Reality zeigen, wie sich die Zukunft der Digital-Afterlife- Industrie künftig entwickeln könnte.
 
   
Die Darstellung sexualisierter Gewalt in Film und Serien am Beispiel der Serien „I May Destroy You“ und „Unbelievable“
 

 
Clara Föhres

Betreuung: Prof. Dr. Jan Diestelmeyer / Dr. Katrin von Kap-herr

Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Darstellung sexualisierter Gewalt in den Serien I May Destroy You und Unbelievable und fragt, wie diese die gängigen Vergewaltigungsmythen und Stereotype dekonstruieren. Ausgangspunkt ist die Problematik, dass in vielen Filmen und Serien Vergewaltigungen als dramaturgisches Mittel anstatt als Verbrechen dargestellt werden, was gefährliche Narrative bedient. Die Arbeit analysiert, wie die beiden Serien durch ihre Erzählstruktur, Blickperspektiven und Inszenierung die traumatischen Erlebnisse der Protagonist:innen darstellen und dabei eine Perspektive abseits des männlichen Blicks einnehmen. Dabei werden theoretische Konzepte wie der männliche weiße Blick von Laura Mulvey und der oppositionelle Blick von bell hooks herangezogen. Die Analyse zeigt, dass beide Serie alternative Darstellungsweisen anbieten und die Betroffenen-Perspektive in den Fokus setzen, wodurch sie einen Beitrag zur kritischen Auseinandersetzung mit der rape culture leisten.
 
   
Die documenta und das Kuratieren: eine Untersuchung ausgewählter Ausstellungen, ihrer Präsentationsformen und Veränderung im historischen Kontext.
 

 
Maja Mikolajek

Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians / Dr. Susanne Müller

Diese Arbeit untersucht die Entwicklung der kuratorischen Konzepte der documenta in Kassel und deren Einfluss auf die gegenwärtige Praxis der Ausstellungsgestaltung. Ziel ist es, den Wandel von der traditionellen Rolle des Kurators, die sich auf die Organisation und Präsentation von Kunstwerken konzentrierte, zu einer erweiterten Praxis nachzuvollziehen. Diese umfasst auch die Vermittlung und Kontextualisierung von Kunst. Die zentrale Forschungsfrage lautet: Wie spiegeln die Ausstellungskonzepte der documenta diesen Wandel wider und welche Auswirkungen haben diese Ansätze auf die zeitgenössische kuratorische Tätigkeit? Die Untersuchung analysiert die Entwicklung der kuratorischen Praxis von der ersten documenta (1955) bis zur jüngsten documenta (2022) und zeigt, dass sich die kuratorische Praxis in drei Phasen unterteilt: Inszenierung kommunikativer Kunsträume, thematische Konzeptualisierung gesellschaftsbezogener Kunsträume und Entwicklung sozialer Räume. Es wird argumentiert, dass sich der Schwerpunkt der Ausstellung von der reinen Ästhetik hin zu sozialen Themen verschoben hat.
 
   
Die filmästhetische Entwicklung von Arthur Fleck zum Joker: Eine Analyse des Transformationsprozesses im Film Joker
 

 
Daniela Schönwald

Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians / Dr. Susanne Müller

Der Film Joker aus dem Jahr 2019, unter der Regie von Todd Phillips porträtiert den Wandel des Protagonisten Arthur Fleck zum Batman- Antagonisten Joker. Trotz seiner Anerkennung wurde der Film aufgrund seiner Gewaltdarstellungen kontrovers diskutiert. Die vorliegende Arbeit evaluiert, wie die Transformation der Figur durch filmästhetische Gestaltungsmittel inszeniert wurde und ob diese an den kontroversen Diskussionen Anteil haben. Die praktische Untersuchung der Forschungsfrage erfolgt mittels einer Filmanalyse, die spezifische Szenen der Transformation untersucht. Durch Literaturrecherche wird die Analyse ergänzt. Wie die Ergebnisse zeigen, konstruiert der Film eine Erzählstruktur, die verschiedene Interpretationen des Films ermöglicht. Dadurch wird eine Ambiguität erzeugt, die maßgeblich zu den kontroversen Diskussionen beiträgt. Darüber hinaus hat die Art der Berichterstattung selbst maßgeblichen Einfluss auf die Wahrnehmung des Films ausgeübt.
 
   
Die Logik des Abonnements. Geschäftsmodell und Paradigma des Vermittelns
 

 
David Hutzel

Betreuung: Prof. Dr. Jan Diestelmeyer / Prof. Winfried Gerling

Vorliegende Arbeit argumentiert, dass sich Formen des Medi- engebrauchs wie ›liken‹, ›folgen‹ oder ›subscriben‹ unter dem Begriff des Abonnements versammeln lassen. Dieser weist eine Geschichtlichkeit auf, in der sich die Entwicklung von Medien sowie von Modellen periodischer Zahlung widerspiegelt. Zunächst wird das Abonnement aus historischer und etymologischer Per- spektive beschrieben. Danach werden in einer Fallstudie gegen- wärtige Formen des Abonnements untersucht, wodurch es als ständiger Prozess des Vermittelns von Un-/Abhängigkeit beschrieben wird. Welche Rolle Abonnements hinsichtlich der Strukturierung von Macht in von Computerisierung geprägten Gesellschaften spielen, beantwortet diese Arbeit schließlich: Sie sind subtile Organisationsmechanismen von Beziehungen zwi- schen Entitäten, verlängern Strukturen und Bedingungen der Medientechnologie in deren Dasein und stehen am Anfang eines ständigen Prozesses der Transformation. Darin liegt die ›Logik des Abonnements‹.
 
   
Feature und Dokumentation: Storytelling und narrative Strategien im Fernsehdokumentarismus am Beispiel der Dokumentation “Russische Minderheit in Lettland”
 

 
Demid Sheronkin

Betreuung: Prof. Anne Quirynen / Prof. Winfried Gerling

Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Bedeutung von Storytelling und narrativen Strategien im Fernsehdokumentarismus anhand der Dokumentation „Russische Minderheit in Lettland“. Die zentrale Fragestellung ist, wie die Darstellung individueller Geschichten dazu beitragen kann, komplexe sozialpolitische Themen zu vermitteln. Die Arbeit beginnt mit einer theoretischen Auseinandersetzung mit dem Dokumentarfilm, seinen narrativen Strategien und dem Konzept des Storytellings. Basierend auf den theoretischen Erkenntnissen erfolgt im praktischen Teil die Produktion einer Dokumentation, die individuelle Erlebnisse der russischsprachigen Bevölkerung Lettlands darstellt und dabei auf politische und gesellschaftliche Spannungen eingeht. Die Methode umfasst eine analytische Herangehensweise und die dokumentarische Aufbereitung durch filmische Mittel. Die Ergebnisse zeigen, dass die Einbettung individueller Erzählungen in Dokumentationen ein tiefgreifendes Verständnis für die behandelten Themen fördert.
 
   
Geldmaschine Intimität. Praktiken zur Schaffung und Verarbeitung parasozialer Interaktionen in sozialen Netzwerken am Beispiel südkoreanischer Entertainment- Unternehmen.
 

 
Alexandra Günther

Betreuung: Prof. Dr. Jan Diestelmeyer / Dr. Katrin von Kap-herr

Vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit parasozialen Interaktionen, Beziehungen sowie ihrer potenziellen monetären Ausschöpfung. Leser*innen werden zunächst in das Konzept durch Geschichte und Begriffsdefinitionen eingeführt, bevor durch eine aktuelle Einordnung in die Praktiken von Mediencharakteren in sozialen Medien der Übergang zum Hauptteil der Arbeit erfolgt.
Dieser geschieht durch die Herbeiziehung des Beispiels Koreanischer Popmusik, dessen Konzept sich an parasozialen Beziehungen bedient und diese taktisch ausnutzt. Hierfür wird untersucht, mit welchen Mitteln koreanische Popstars, welche unter Vertrag großer Entertainment- Unternehmen stehen, intimitätsschaffende Gefühle bei ihren Fans auslösen können. Veranschaulicht wird dies durch einen digitalen Walkthrough der App bubble by JYPnation, bei dem analysiert wird, wie eine parasoziale Beziehung durch dessen Nutzung verstärkt werden kann.
Im letzten Teil der Arbeit wird abschließend ein Zusammenhang zur Umsatzgenerierung und zum Konsum hergestellt.
 
   
Kinder der Sonne – Eine Untersuchung der Revolution des Theaters Zum Wechselspiel von Realismus und politischer Transformation im revolutionären Theater Russlands am Beispiel von Maxim Gorkis Drama Kinder der Sonne (1905)
 

 
Franziska Jürgens

Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians / Dr. Susanne Müller
 
Der Beginn des 20. Jahrhunderts in Russland war in vielerlei Hinsicht ereignisreich – politisch, ökonomisch, kulturell. Die um sich greifende revolutionäre Bewegung der Zeit kam insbesondere in der Literatur zum Ausdruck, da sie dort vermochte, der heftigen Zensur des Zarenreichs zu entgehen, und gipfelte später im revolutionären Theater der Sowjetunion. 
In dieser Bachelorarbeit wird dafür argumentiert, dass schon der russische Realismus als Politikum fungierte und so die Grundlage für die Entstehung des revolutionären Theaters darstellte. Dies kann nur im Zusammenspiel mit den konkreten historischen Bedingungen untersucht werden. Am Beispiel von Maxim Gorkis Drama Kinder der Sonne (1905) wird die realistische Form auf ihre verborgene, revolutionäre Kraft analysiert, wobei die sprachlichen Bilder Gorkis revolutionären Handlungswillen ausdrücken. 
Es wird schlussfolgernd festgehalten, dass die Literatur des russischen Realismus und das revolutionäre Theater der Sowjetunion als ineinandergreifende Entwicklung verstanden werden müssen. 
 
 
   
Losing My Teeth. Die Zerknirschung des Selbst. Ritterliche Versuche der Selbstabschaffung zwischen Begehren und Zerstörung
 

 
Lotta Beckers

Betreuung: Prof. Anne Quirynen / Prof. Dr. Jan Diestelmeyer

Der autofiktionale Videoessay „Losing My Teeth“ erforscht die Verschränkung von Begehren und Selbstzerstörung am eigenen Körper. Der Kiefer dient als anatomisches und narratives Verbindungselement zwischen Wutanfällen, Anorexie und Zähneknirschen. Inspiriert von Kathy Ackers Roman „Don Quixote“  wird die Protagonistin durch ihre Verweigerung zu leiden zu einer Ritterin, die versucht sich selbst loszuwerden, um lieben zu können. In ihrer Verbissenheit offenbart die Ritterin eine zerstörerische Arbeit an sich selbst – und entdeckt genau darin eine Lust. Zugleich scheint durch die melancholische Zerknirschtheit eine unsägliche Wut auf die eigene Mutter hindurch. Das Video bildet eine Collage aus biographischen Aufnahmen, Umgebungsbeobachtungen und inszenierten Sequenzen und befragt mit der Kraft der Fiktion den entfremdeten Blick auf sich selbst. Auf intime und humorvolle Weise wühlt die  Arbeit in schmutzigen Affekten und widmet sich Masochismus als Strategie zur Aufhebung von Machtverhältnissen.
 
   
Nächste Generation Ostdeutsch: Das Erwachen des Ostbewusstseins beim Erwachsenwerden. Ein Fotografie- und Dialogprojekt.
 

 
Ellen Mainert

Betreuung: Prof. Winfried Gerling / Dr. Susanne Müller

Diese Bachelorarbeit untersucht projektförmig das Ostbewusstsein junger Menschen und inwiefern sich dieses beim Erwachsenwerden herausbildet. In drei Paarinterviews mit Jahrtausendwendegeborenen, von denen jeweils eine Person ost- und eine Person westdeutsche Wurzeln hat, werden Verbindungen zu Ostdeutschland erfragt. Mit Dokumentarfotografie werden anschließend die Assoziationen bildhaft festgehalten. Produkt der Bachelorarbeit ist ein Fotobuch, das die Interviews und Fotografien zusammenbringt. Hinzukommt eine theoretische Kontextualisierung der Begriffsgeschichte „ostdeutsch“, der Identitätsbildung sowie der Interviewmethodik. Ergebnisse dieser anekdotenhaften Auseinandersetzung zeigen, dass die Interviewpersonen zumeist erst beim Erwachsenwerden mit der Ost-West-Thematik konfrontiert werden und dabei durch neue soziale Umfelder, ein wachsendes Bewusstsein für Medien und Politik ein größeres Bewusstsein für Ostdeutschland entwickeln, welches nicht zwingend Teil ihrer Identität wird.
 
   
Ruhe bitte! Filmzensur am Beispiel von Kurt Maetzigs Das Kaninchen bin ich
 

 
Pauline Szczesny

Betreuung: Prof. Dr. Jan Diestelmeyer / Prof. Dr. Heiko Christians

Der 15. Dezember 1965, Ost-Berlin. Was ursprünglich als Wirtschafts- plenum geplant war, entwickelte sich zu dem bis dato einschneidends- ten Akt der Zensur in der gesamten DDR-Geschichte: das 11. Plenum des Zentralkomitees der SED. Unzählige in Vergessenheit geratene Werke der Literatur, nie aufgeführte Theaterstücke und zwölf verbotene Spielfilme. Mit Fokus auf dem DEFA-Studio für Spielfilme behandelt die vorliegende Arbeit die gesellschaftlichen, politischen wie wirtschaftlichen Faktoren im Rahmen der ostdeutschen Kulturpolitik, welche das „Kahl- schlagsplenum“ in diesem Maße überhaupt erst möglich machten. An- hand des Beispiels Das Kaninchen bin ich von dem hochangesehenen Regisseur Kurt Maetzig werden Verbotsgründe erörtert, das besondere Verhältnis zwischen Kunstschaffenden und Politik dargestellt und das Potential des Films als Massenmedium erörtert.
 
   
Smart City Songdo: Utopisches Infrastruktursystem oder Kontrollstadt? Eine Fotodokumentation der südkoreanischen Smart City Songdo im Zeitalter des Überwachungskapitalismus.
 

 
Christian Cattelan 

Diese Arbeit ist eine Recherche über das Thema der Smart City in Songdo (Südkorea) durch das Medium der Fotografie. Speziell bezieht sie sich auf die Schwerpunkte Infrastrukturen und Überwachung, zwei bedeutsame Aspekte der Smart City im Hinblick auf die Medienwissenschaft. Dieses Fotobuch möchte eine Geschichte dieses Landes erzählen, aber auch die einer Zukunft mit ihren Chancen und Gefahren, die uns alle als Gesellschaft betreffen. Songdo wurde komplett auf künstlichem Gelände gebaut mit dem Ziel, die erste Smart City der Welt zu entwickeln. Südkorea ist sehr zukunftsorientiert. Es ist allerdings ein Land, das immer noch in Entwicklung ist und eine junge postkoloniale Geschichte hat. Im Juli 2023 ging ich auf eine Reise nach Südkorea. Die utopische Infrastrukturen Songdos haben mich schon immer fasziniert. Wie leben die Menschen in dem utopischen Infrastruktursystem einer Smart City? Welche Rolle spielt Überwachung dort und fühlt man sich wie in einer Kontrollstadt? All diese Fragen haben mich während meiner Reise begleitet und ich habe mittels meiner Fotos nach Antworten gesucht.
 
   
Synthetische Bilder auf Knopfdruck – Der Einfluss generativer KI auf den Arbeitsprozess von Medienagenturen
 

 
Dorothea Kamphausen

Betreuung: Prof. Dr. Birgit Schneider / Prof. Winfried Gerling

Text-to-Image-Generatoren ermöglichen durch generative Künstliche Intelligenz die Erstellung synthetischer Bilder. Midjourney, Dall-E und Co. versprachen eine Revolution des Bildermarktes. Mediengestal- ter:innen, die bislang zeitaufwendig Stockfotos aus den Bilddatenban- ken heraussuchten, bieten sie die Möglichkeit, durch Eingabe von Prompts, passgenaue Bilder generieren zu lassen. Das persönliche Interesse, das sich aus dem beruflichen Umgang mit den KI-Modellen ergab, bildet den Grundstein dieser Arbeit. Sie geht der Frage nach, inwiefern die KI-Modelle die digitale Bildarbeit von Medienagenturen beeinflussen. Die Erörterung ergibt, dass kreative Workflows vielseitig bereichert werden können. Diverse Störfaktoren, die auch in den generierten Beispielbildern sichtbar sind, zeigen jedoch, dass das Trainingsmaterial der KI-Modelle sorgfältig beschafft und geprüft werden muss. Außerdem sind ein gewissenhafter Umgang sowie die Auseinandersetzung mit den rechtlichen Bedenken erforderlich.
 
   
Syrische Flüchtlinge und Integration in Deutschland. Ein Dokumentarfilm über die syrische Revolution
 

 
Mohamed Sobhi Kazmouz

Betreuung: Prof. Dr. Birgit Schneider / Prof. Winfried Gerling

Meine Bachelorarbeit präsentiert einen Dokumentarfilm über die syrische Revolution und die Integration syrischer Flüchtlinge in Deutschland. Der Film untersucht den Beginn der syrischen Revolution im Jahr 2011, die sich gegen das faschistische Regime unter Bashar al-Assad richtete. Er beleuchtet die Reaktion des Regimes auf den Aufstand und dessen Auswirkungen auf das syrische Volk.
Durch Interviews und Dialoge mit syrischen Flüchtlingen, die nach Deutschland gekommen sind, werden in dem Film"verschiedene Themen erörtert. Dabei liegt der Fokus auf den Herausforderungen, mit denen die Flüchtlinge in Deutschland konfrontiert sind, insbesondere unter dem Druck, den sie aus ihrer Heimat mitbringen. Viele von ihnen sind allein nach Deutschland geflohen, fernab von ihren Familien.
Die vorliegende, den Dokumentarfilm begleitende, schriftliche Arbeit befasst sich mit dem Genre Dokumentarfilm und analysiert dessen Rolle in der Dokumentation der syrischen Revolution und der Verbrechen des Assad-Regimes gegen die syrische Bevölkerung. Des Weiteren wird die Darstellung von Flüchtlingen mit muslimischem Hintergrund in Deutschland durch deutsche Medien untersucht. Darauf aufbauend wird die Konzeption und der Aufbau des Dokumentarfilms dargestellt und abschließend kritisch reflektiert.
 
   
Too Loud To Loop ? Ein mediales Experiment zu Störung und Feedback in sozialen und maschinellen Systemen
 

 
Tobias Tarnow

Betreuung: Prof. Anne Quirynen / M.A. Alexander Schindler

Too Loud To Loop? ist ein interaktives, experimentelles Multimediakunstwerk, das die Beziehung von kybernetischem Feedback zu ex- und interner Störung untersucht. Dabei illustriert es, wie durch die Herrschaftsideologie des Kybernetischen Traums nach Tiqquns Kybernetik und Revolte (2007) Logiken maschineller Prozesse auf soziale Systeme übersetzt werden. 
Als Format eines videobasierten Netzwerks ist der Moderationspfad an das Sender-Empfänger- Modell (Shannon-Weaver-Modell, 1948) angelehnt, wobei jeder Instanz mindestens ein assoziativ erstelltes Video zugeschrieben ist. Außerdem wird durch das gestaltete Interface mit seinem moderierenden Charakter eine Mensch-Maschine-Macht-Beziehung aufgebaut.
Die Arbeit ist als mediales Experiment zu verstehen. Untersucht wird die Frage, ob beziehungsweise wie gezielte Störungen zur Unterbrechung einer geschlossenen Rückkopplungsschleife führen können. Diesem Problem kann sich hier interaktiv genähert werden, indem das Experiment die aktive Erfahrung eines kybernetischen Systems sowie die tatsächliche Simulation eines Austritts aus dem selbigen ermöglicht - inszeniert durch künstlerische Videosequenzen.
 
   
Zwischen Abgaswolken und Alibis. Ein Krimispiel zur Kommunikation der Klimakrise
 

 
Karlotta Markötter

Betreuung: Prof. Dr. Birgit Schneider / Dr. Katrin von Kap-herr

Die Klimakrise schreitet voran, während das öffentliche Verständnis und politische Maßnahmen hinterherhinken. In diesem Kontext können unkonventionelle Kommunikationswege eine wirksame Methode zur Sensibilisierung für den Klimawandel sein. Rollenspiele wie Nordic LARP (Live Action Roleplay) und Krimidinner bieten die Möglichkeit, komplexe Themen aufzugreifen und erlebbar zu machen.
Im Rahmen der Masterarbeit wurde ein solches Krimispiel mit dem Titel "Alibis und Abgaswolken" entwickelt, um den Einsatz von Rollenspielen in der Klimawandelkommunikation zu erforschen. In diesem Spiel schlüpfen vier bis fünf Teilnehmer:innen für einen Abend in die Rollen von Mordverdächtigen auf einer Automobilkonferenz. Mit Hilfe von ihren persönlichen Rundenheften und verschiedenen Hinweisen versuchen sie nun, den oder die Mörder:in zu entlarven und gleichzeitig von sich abzulenken. Das Krimidinner bietet einen niedrigschwelligen und unterhaltsamen Zugang zur Auseinandersetzung mit der Klimakrise mit einem Fokus auf die Verkehrswende.
 
   
Die eigene Insel im Lockdown: Involvierungsstrategien des Spiels „Animal Crossing: New Horizons“
 
 
Aylin Rehaag
 
Betreuung; Prof. Dr. Birgit Schneider / Dr. Susanne Müller
 
   
Fermentationsgeflüster. Ein essayistischer Dokumentarfilm
 
 
Lino Knocke
 
Betreuung: Pro. Dr. Birgit Schneider / Prof. Anne Quirynen
 
   
Wem gehört die Stadt? Geschichte und Perspektiven des Gender Planning.
 
 
Zoe Rahnfeld

Betreuung: Prof. Dr. Heiko Christians / Dr. Susanne Müller
 
   
Die Causa Böhmermann – Darf Satire alles?
 
 
Svenja Augustin
 
Betreuung: Prof. Dr. Nico Heise / Dr. Susanne Müller
 
   
Blackfishing. Kulturelle Aneignung und Kommerzialisierung des Schwarzseins auf Instagram
 
 
Nadine Kofoworola Dierkes
 
Betreuung: Prof. Dr. Jan Distelmeyer / M.A. Anna Zaglyadnova
 
   
Vielfalt im Fokus. Eine fotografische Dokumentation marokkanischer Frauen im städtischen Leben
 
 
Fadi Obed
 
Betreuung: Prof. Winfried Gerling / M.A. Thorsten Schöbel
 
   
„Faking Democracy“. Gestaltung eines Escape Games zur Vermittlung von Medienkompetenz im Umgang mit „Fake News“ aus sozialen Netzwerken
 
 
Anneke Schügner
 
Betreuung: Prof. Dr. Birgit Schneider / Dr. Katrin von Kap-herr
 
   
Utopische Temporalitäten und ekstatische Schnecken: Auf der Suche nach Glück im chronopolitischen Zeitalter
 
 
Dulguun Shirchinbal
 
Betreuung: Prof. Dr. Jan Distelmeyer / M.A. Noam Gramlich
 
   
Die Krise der Realität. Die Inszenierung von Realitätsverlust in Darren Aronofskys Filmen: Eine experimentell-filmische Umsetzung
 
 
Jaya Steigmann
 
Betreuung: Prof. Anne Quirynen / Prof. Winfried Gerling
 
   
Who knows where the time goes? Eine filmische Erforschung des Schnittpunkts von Archivmaterialien und künstlerischer Praxis
 
 
Dilara Akkoyun
 
Prof. Dr. Jan Distelmeyer / Prof. Anne Quirynen
 
   
(Kein) Escape aus dem Anthropozän. Ein Hörstück über scheinbare Auswege und mögliche Zukünfte
 
 
Polina Aleksandrova
 
Betreuung: Prof. Winfried Gerling / Dr. Kai Knörr
 
   
The Sound of Gender. Ein Hörstück über Geschlechtervorstellungen & Körpergeräusch
 
 
Jana Belmann
 
Betreuung: Prof. Anne Quirynen / Prof. Dr. Jan Distelmeyer
 
   
Laundering Dreams in the Porous City. A Video-Installation on the Political Aesthetics of Laundry in Urban Space
 
 
Giacomo Marinsalta
 
Betreuung: Prof. Anne Quirynen / Prof. Dr. Birigit Schneider
 
   
JOBDESAIGN. Mediale Konzeption eines Design Thinking & KI Workshops für Studierende in beruflichen Orientierungsprozessen
 
 
Kathrin Mengis
 
Betreuung: Prof. Dr. Jan Distelmeyer / Prof. Dr. Birgit Schneider
 
   
Ich bin beides, deutsch und türkisch — Eine fotografische und textuelle Auseinandersetzung bikultureller Lebenswelten.
 
 
Nora Pfisterer
 
Betreuung: Prof. Winfried Gerling / Dr. Katrin von Kap-herr
 
   
Hexen und Musen. Eine bildliche Untersuchung der Mediengeschichte
 
 
Josefin Pfützner
 
Betreuung: Prof. Anne Quirynen / Dr. Katharina Rein 
 
   
Porträt einer Insel. Ein fotografisches Projekt über die Insel Görmitz.
 
 
Ebru Schernau
 
Betreuung: Prof. Winfried Gerling / Prof. Anne Quirynen
 
   
Zeitreise Zentralviehhof Eine auditive Zeitreise zur Geschichte und Akustik der Großstadt, anhand des Beispiels des ehemaligen Zentralvieh- und Schlachthofs Berlin
 
 
Nicola Seele
 
Betreuung: Prof. Anne Quirynen / Prof. Dr. Jan Distelmeyer 
 
   
Durch die Linse der Zeit: Geschichten, Erfahrungen und Perspektiven von deutschen Kamerafrauen
 
 
Luisa Sinemus
 
Betreuung: Prof. Dr. Birgit Schneider / Prof. Dr. Jan Distelmeyer 
 
   
Die Demokratie-Macherinnen. Eine filmische Auseinandersetzung mit dem Thema „Engagement für demokratische Werte in ostdeutschen Bundesländern“
 
 
Johanna Thiele
 
Betreuung: Prof. Winfried Gerling / Dr. Katrin von Kap-herr
 
   
Fake dir die Welt, wie sie dir gefällt. Eine experimentelle Untersuchung der aktuellen Fähigkeiten generativer KIs vor dem Hintergrund ihres möglichen Einsatzes zur Verbreitung von Desinformationen am Beispiel der Klimawandelkommunikation
 
 
Björn Ole Müller
 
Betreuung: Dr. Katrin von Kap-herr / Prof. Dr. Birgit Schneider